Mosel – Momente

(Werbung unbeauftragt)

Ich liebe die Nordsee…aber ich mag auch sehr die Berge…an die Mosel zu fahren wäre für mich bis dato erst mal keine Option gewesen.

Wir hatten eine ziemlich anstrengende Zeit hinter uns…wir arbeiten viel und haben oft zu wenig Zeit für uns.

Aus zugebener Maßen Zeitmangel, wir wollten einfach nur schnell irgendwohin verreisen, möglichst mit unseren E-Bikes, evtl. in eine Gegend in der wir Radfahren können,  begegnete mir aus Zufall…(nein, ich finde es gibt ja keine Zufälle!) nach ganz kurzer und spontaner Onlinerecherche ein Hotel an der Mosel.

Ok, an die Mosel? Waren wir hierfür nicht doch noch etwas zu jung, dachte ich…

Fahren da nicht gesetzte ältere Herrschaften hin…?

Das Landidyll Hotel Weinhaus „Halfenstube“, ein 4-Sterne-Haus in Senheim-Senhals, sah aber so einladend aus…ein renoviertes Hotel mit einer zusätzlichen gegenüberliegenden Villa, ein schöner Spa-Bereich und die Lage direkt an der Mosel… das klang doch gut und kurzentschlossen aus reinem „Wir-machen-einfach-irgendetwas“ buchte ich dieses Hotel.

Wir fuhren los zu unserem Kurzurlaub-Dominzil mit keinerlei Erwartungen…einfach mal weg… die Seele baumeln lassen…eine kurze Verschnaufpause…

Angekommen in Senheim-Senhals kamen wir durch einen kleinen Ort mit kleinen netten Häuschen, schönen Höfen, schmalen Straßen und wunderschön gelegen an dem Fluss Mosel.

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Naja dachte ich, so schlecht ist das doch gar nicht, ruhig gelegen, das wollten wir ja und wenn das Hotel jetzt noch passt…und schon der erste Eindruck passte…“sehr gepflegt“ war mein erster Gedanke und eine Dame, die sich dort um den Eingangsbereich kümmerte, hatte gleich von weitem ein freundliches „Hallo“ für uns. Was für uns schon ein deutlicher Pluspunkt war, denn wir haben schon die Erfahrung gemacht mancherorts wenig bis gar nicht beachtet zu werden, bevor man nicht auf sich aufmerksam macht.

IMG_2453Wir wohnten in der Villa 1894, die schräg gegenüber dem eigentlichen Hotel „Halfenstube“ liegt. Ein altes ehrwürdiges Haus modern renoviert, das aber den Scharm einer alten Villa dadurch nicht verloren hat. Unser Zimmer war stilvoll eingerichtet mit Elementen aus der hiesigen Wein- bzw. Moselregion.

Ein riesengroßes Badezimmer mit ebenerdiger großer Dusche und modernen stylischen Elementen. Über das große Fenster mit Tageslicht freute ich mich besonders. Die riesige ebenerdig begehbare Dusche und das im Raum abgetrennte WC ließen genug Bewegungsfreiheit für zwei, was wie ihr sicherlich auch wisst, nicht selbstverständlich in Hotels ist. Badetasche mit Badeschuhen etc., alles liebevoll hingerichtet, so steht auch einem Besuch im neu errichteten Spa nichts im Wege.

Wir schauten uns ein bisschen in der Villa um und waren begeistert von der Außenterrasse direkt an der Villa und dem wunderschönen Villa-Wohnzimmer, hier kann man Kaffee trinken oder ein Gläschen Wein genießen und dabei schmökern.

Apropos Gläschen Wein…ein mit besten Weinen aus der Region gefüllter Weinkühlschrank und selbstverständlich auch anderen Getränken steht den Gästen der Villa zur Verfügung (einfach nur Name und Zimmernummer in eine Liste eintragen und mitnehmen). Auch das unterstreicht die Philosophie des Hauses, dass der Gast sich einfach wie zuhause fühlen soll.

Das Haupthaus in dem wir eincheckten liegt direkt an der Mosel, hat eine wunderschöne Terrasse sowie eine Dachterrasse und ein tolles stilvoll eingerichtetes Restaurant.

Das Abendessen war hervorragend, ein kleiner Gruß des Hauses, ein 3-Gänge-Menü mit einem tollen Riesling… wir ließen den Abend dann auf der Moselterrasse bei noch ein, zwei Gläschen Wein, die vorbeifahrenden Schiffe beobachtend, ausklingen und konnten uns dann glücklich und müde in die wunderbaren Betten fallen lassen.

Nach einem sehr gutem Frühstück, bei dem auch Sonderwünsche (..nein, nicht ich diesmal sondern mein Mann…) wie einem frischen, extra knusprig gebratenem, Spiegelei etc. erfüllt werden, ging es richtig gut gelaunt und schon ein wenig beeindruckt, zu unserer Radtour an der Mosel. (Auch hier wieder vorbildlich… wir hatten für unsere E-Bikes eine gräumige Fahrradgarage.)

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Wir fuhren einfach mal auf´s gerade Wohl los… und wollten uns in den Tag treiben lassen und Halt machen wo es uns gerade gefiel…ganz ohne Plan (…für mich der pure Luxus…) … wir konnten uns erst mal nicht sattsehen am wunderschönen Moselufer…

Wir fuhren durch die romantischen Weinorte wie Mesenich, Briedern, Bruttig-Fankel, Valwig Ediger-Eller (…sorry, wenn ich den einen oder anderen Ort vergessen haben sollte…) oder mein persönlicher Favorit Beilstein, mit dem atemberaubenden Blick von der Burg Metternich, auf der man romantisch Kaffee trinken und selbstgebackenen Kuchen essen kann.

Der Radweg ging immer ziemlich nahe an der Mosel entlang. Für meinen Geschmack, da ich unsere Radwege im Lieblichen Taubertal gewohnt bin, etwas schmal. Um zu anderen Ufern zu gelangen, kann man mit kleinen Fähren nur für Fußgänger und Radfahrer für geringes Geld, überwechseln.

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Für Nicht-Radfahrer gibt es auch sogenannte Premium-Wanderwege, was ich mir auch richtig gut vorstellen kann, durch die Weinberge zu wandern mit einem erhabenen Blick auf die Mosel.

IMG_2326Hungrig und, wie ich es wirklich empfand schon im totalen Relaxzustand, fanden wird dann das kleine Weingut Borchert, eines der Weingüter von denen es hier von Sentheim bis Cochem (das war das Gebiet das wir in der Kürze der Zeit erkunden konnten) unzählige wunderschön idyllisch und romantisch gelegene, gibt.

Als wir  in den Innenhof des Weingutes Borchert – Springiersbacher Hof in Ediger-Eller betraten, waren wir erst einmal sprachlos über das Kleinod…ein denkmalgeschütztes Haus an dem Reben wachsen und wir über altes Kopfsteinpflaster unseren Weg zum Tisch fanden.

IMG_2329Nach dem Studieren der Speisekarte wussten wir, hier waren wir richtig und beim Aussuchen des richtigen Weines wurden wir fachkundig und freundlich und wie sich nach dem ersten Schlückchen herausstellte, richtig beraten. Wir entschieden uns für einen feinherben Riesling aus der Steillage Ediger Feuerberg mit der Aufschrift „Schiefer geht´s nicht“…

Uns erwartete eine frische Winzer Küche mit regionalen Zutaten und Rezepten… hier verbindet man traditionelle Gerichte mit einer leichten mediterranen Küche.

Es gibt keine große, bzw. lange Speisekarte. Kurz und knackig. Man kann mehrere kleinere Gerichte zu einem Menü zusammenstellen…und das taten wir…

Ob die warme geräucherte Forelle vom Moselfischer Harry Schneider aus Burg / Mosel, serviert mit Preiselbeeren, Sahne Meerrettich und Brot, aber auch mit Bratkartoffeln,der gebackene Ziegenkäse im Teigmantel mit hausgemachtem Chutney der Saison, dazu eine Auswahl an Salaten nach Art des Hauses, oder das Geheimrezept bzw. der Geheimtipp des Hauses, das nicht mehr ganz so geheim ist, seit sich die Zeitschrift „Essen und Trinken“ dafür interessiert hat (… so erzählte mir Frau Borchert…), ist die Riesling Creme Suppe von Tante Anna, fein mit Käse und Riesling abgeschmeckt…ich könnte jetzt so weiter schwärmen…serviert wurde von der Hausherrin, Frau Borchert selbst, die sich sehr herzlich um ihre Gästen kümmert, Tipps für Ausflüge gibt und mir auf Nachfrage sogar ihr Riesling Rezept mitgab mit persönlicher Widmung… aber eine kleine Geheimzutat verrät sie nicht…aber egal… dann kommen wir eben wieder um den Unterschied herauszuschmecken…Bei kühlerem Wetter wird man von Familie Borchert im herrlichen Ambiente des WeinCafés und Restaurant mit den hauseigenen Weinen und Kaffee Spezialitäten verwöhnt.

Frau Borchert erzählte uns dann von ihren Ferienwohnungen Springiersbacher Hof, die sicherlich zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis sind, denn schon die Mönche aus diesem ehemaligen Kloster Springiersbach wussten, wo es sich gut leben lässt. 1752 errichteten die Augustiner Chorherren das stattliche Barockgebäude auf den alten Mauern des Hofs Anno 1299.

Die stilvoll eingerichteten Wohnungen befinden sich teilweise im historischen Hauptgebäude, im Nachbarhaus, dem alten Winzerhaus und weitere Wohnungen und ein Ferienhaus, die sich alle im Ortskern von Ediger befinden. Einige Wohnungen liegen in einem 450 Jahre alten Fachwerkhaus und alle Gäste können die Annehmlichkeiten wie Swimmingpool und Sauna nutzen. Jede Ferienwohnung ist ein liebevoll eingerichtetes Kleinod mit zahlreichen großen und kleinen Besonderheiten für Gäste. Das Ambiente in den Wohnungen ist warm-gemütlich und zugleich modern-puristisch. Keine Ferienwohnung gleicht der anderen und es verbinden sich Elemente aus Boutique-Hotel, Boardinghouse und Hotel Garni zu einem ganz besonderen Wohnerlebnis.

Zum Abschluss dieses unvergesslichen Abends genossen wir noch einen Quitten- bzw. Mirabellenbrand, auch eines der zahlreichen Erzeugnisse aus der noch zusätzlich zum Weingut hauseigenen Brennerei… wir gingen weinselig durch die malerischen Gassen von Ediger-Eller, der atemberaubende Blick von Europas steilstem Weinberg, dem Calmont.

Wir haben uns nun vorgenommen, wenn wir die Mosel wieder besuchen (…und das werden wir!!), dann einmal den Komfort einer Ferienwohnung des  Springiersbacher Hofs  zu genießen…

Mein Fazit ist, wie ihr sicherlich schon bemerkt, überraschend positiv… sowohl das stilvolle, komfortable 4 Sterne Landidyll Hotel Weinhaus Halfenstube mit Villa und Spa Bereich in dem wir uns so wohl gefühlt haben, als auch das Ambiente des Springiersbacher Hofes, Weingut Borchert, das wir mit Freunden einmal gemeinsam genießen möchten.

Was wir hier aus purem Zufall oder Nicht-Zufall erlebt haben, hat mich wieder gelehrt, nicht zu voreingenommen an Dinge heranzugehen, wir haben alles auf uns zukommen lassen… Die freundliche aufgeschlossenen Art der Menschen hat gut getan…die idyllische Mosellandschaft war Balsam für die Seele und Weinliebhaber werden begeistert sein von den neuen modernen und ausgezeichneten Weinen der Region…

Solltet ihr meinen Empfehlungen folgen und wirklich mal vorbeischauen, richtet gerne Grüße von mir aus und genießt die Zeit bei diesen herzlichen Menschen.

…also bleibt neugierig und hört das Kleinstadtrauschen…

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(hier mit meinem Supermann ohne Umhang)